Thomas Vaucher

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Rezensionen

pantheonofbooks.com

Wow… einfach nur WOW!

Der Auftakt einer vielversprechenden High Fantasy Reihe, und dann auch noch aus der Feder eines Schweizer Autoren? Musste ich mir unbedingt ansehen!

Den Einstieg in eine fantastische Geschichte gelang mir, glaube ich, noch nie so schnell. Bereits die erste Seite hat mich komplett in ihren Bann gezogen und ich versank im Geschehen des Buches. (Was ich, am Rande bemerkt, von Werken wie “Der Name des Windes” nicht behaupten konnte, da war schnell eine Pause nötig.)

Die Handlung der Geschichte hat mir unglaublich gut gefallen! Es liegen mehrere Handlungsstränge vor, die sehr geschickt miteinander verwoben sind, so dass man nie den Zusammenhang verliert. Endete ein Kapitel mit einem Cliffhanger, habe ich die folgenden Seiten fast gefressen, um so schnell wie möglich wieder zum Anschluss zu kommen.

Die Personen, die Ländereien, die Magie - alles ist wunderbar tiefgründig, exzellent ausgefeilt und immer wieder mit Anekdoten und altem Wissen aus der Vergangenheit des Landes angereichert. Die Geschichte hat einen eindrücklichen Tiefgang und hält sehr viel Liebe fürs Detail bereit.

Doch haltet euch fest: Hier handelt es sich um ein Epos à la “Game of Thrones”, in dem jeder gegen jeden Ränke schmiedet und wir uns darum auch immer wieder von (teils sehr liebgewonnenen) Charakteren verabschieden müssen. Hier und dort gab es Tränen! Aber auch in Sachen Brutalität hat der Autor seine Fantasie walten lassen und sich einiges ausgedacht, um uns immer mal wieder ein mulmiges Gefühl zu bescheren. Einfach grossartig!

Auch sprachlich das mich das Buch wirklich positiv überrascht. Die Geschichte ist meisterhaft erzählt, ohne dabei verwirrend zu sein. Der schöne und doch sehr klare Schreibstil gefällt mir sehr gut. Was für mich das ganze noch abgerundet hat, sind die ans mittelalterliche Deutsch angelehnte, sehr geheimnisvollen Kapiteleinleitungen. (Zumindest hatte ich dabei das Gefühl einen mittelalterlichen Text zu lesen). Diese waren für mich das krönende Tüpfelchen auf dem "i".

Dieses Buch hat mich wirklich beeindruckt und kann es meiner Meinung nach problemlos mit den ganz grossen Namen der Fantasy-Literatur aufnehmen. Für mich ganz klar das beste Fantasy Buch des Jahres! Bitte so schnell wie möglich mehr!

5++ / 5⭐
Geschrieben von Marina Hegner

phantastische-fluchten.blogspot.com

Das Lied der Macht (die Rückkehr der Wirker Band 1) von Thomas Vaucher - TIPP!

An den Küsten von Dunkelberg landen fremde Schiffe mit Kriegern, deren Sprache man nicht versteht. Doch das ist auch nicht notwendig, denn sie kommen mit dem Schwert und bringen den Tod.
Gundran IV, König von Weissenberg und Kaiser der »Vereinigten Darischen Reiche« ruft die Könige und Regenten der Nachbarländer nach Altenburg, um ein Bündnis gegen die Invasoren zu schmieden. Sein Plan scheitert, es wird ein Attentat auf die Versammlung verübt, dem viele Menschen zum Opfer fallen.
Nach dem Scheitern der Verhandlungen kehrt Valor zu Dunkelberg, Kriegsherr und Ratsmitglied, in seine Heimat zurück, um die Barbaren aufzuhalten, bis aus dem Hinterland genügend Truppen zusammengezogen sind, die den Feind besiegen können.
Während er und die Seinen sich dem Feind tapfer entgegen stellen, regieren im Hinterland jedoch Neid, Missgunst und Machtgier und Intrigen werden gesponnen, um den Kaiser zu Fall zu bringen.
Unabsichtlich werden weitere Menschen in die Ereignisse mit hineingezogen. Arken, ein Dieb und Rune eine Ordenskriegerin der heiligen Schwesternschaft des Göttlichen Greifen.

Kommentar:
Die Geschichte ist viel zu komplex und vielfältig um sie in ein paar Sätzen zusammen zu fassen. Thomas Vaucher hat mir das Buch als Rezensionsexemplar angeboten und ich wollte erst ablehnen. Dann habe ich seine Facebook Seite gesehen und wurde neugierig. Und die Neugier wurde mit einer faszinierenden Geschichte belohnt, die mich von der ersten bis zur letzten Seite begeistern konnte und durchaus mit den ganz Großen der Fantasy mithalten kann.
Das Buch setzt sich aus verschiedenen Handlungssträngen zusammen.
Die Ereignisse in Atenburg und die Intrigen gegen den Kaiser.
Die Ermittlungen von Her Marchtal und seines Lehrlings Dordinal, die die Spuren der Attentäter verfolgen
Die Ereignisse um Arken, dem Dieb, der sich selbst »der lautlose Schatten« nennt. Ein Sterbender übergibt ihm ein Pergament, das die Ordensschwestern unbedingt in die Hände bekommen möchten und die dabei auch über Leichen gehen. Das Pergament ist in einer archaischen Sprache verfasst, die heute niemand mehr lesen kann. Arken möchte unbedingt herausfinden, was die Worte zu bedeuten haben und begibt sich auf die Suche nach einem Einsiedler, von dem gesagt wird, dass er die Sprache entziffern kann.
Die Kämpfe auf der Halbinsel, auf der auch Dunkelberg liegt. Valor will und muss unbedingt verhindern, dass die Feinde durch den Verbindungstunnel auf das Festland gelangen. Mit Entsetzen stellt er fest, dass die Eroberer über »Wirker« verfügen. Diese besitzen Macht über die Elemente und können somit jedes Festungstor zum Einsturz bringen. Schritt um Schritt müssen Valor und seine Freunde zurückweichen und dem Feind immer mehr Städte überlassen.
»Wirker« sind in den Reichen verboten, wird jemand entdeckt, der über die Gabe verfügt, wird er hingerichtet oder auf dem Scheiterhaufen verbannt. Im Angesicht der drohenden Gefahr stellt sich aber heraus, dass die Nutzung der Elemente zwar verboten sein mag, die Fähigkeiten in den Menschen aber schlummern und nur darauf warten, entdeckt zu werden.
Wie gesagt, die Geschichte ist sehr komplex und ich liebe das. Der Autor verknüpft die verschiedenen Ereignisse nach und nach meisterhaft zu einem Ganzen ohne ins Stolpern zu geraten oder Logiklöcher aufzubauen. Alles ist wie aus einem Guss und sprachlich ist das Buch perfekt. Der Autor scheut sich nicht, Figuren der Handlung zu opfern, es wird nichts schön geredet, Krieg ist grausam und Menschen lassen sich eher durch Habgier, Angst und Eifersucht leiten denn aus Liebe. Ich hatte teilweise Tränen in den Augen. Und genau so muss eine Geschichte wirken. Das Setting und die Welt erinnert an das späte Mittelalter und man findet sich leicht hinein.
Obwohl Arken als Charmeur sicherlich die Lieblingsfigur vieler Leserinnen und Leser werden wird, mag ich Valor am liebsten. Ein alternder Held, eine lebende Legende, der nochmals sein ganzes kriegerisches Können aufbieten muss, um den Feind zu stoppen. Er ist offen, ehrlich und sehr direkt. Auf der einen Seite unbeugsam aber auf der anderen Seite großmütig und edel.
Ich könnte noch viel mehr schreiben, meine Begeisterung fließt hoffentlich in meine Worte mit ein, so dass ich jeden Fan der »High Fantasy« oder »epischen Fantasy« für dieses Debut begeistern kann. Allerdings muss man sich auf die Geschichte wirklich einlassen, es ist kein Buch für nebenher, es verlangt die volle Aufmerksamkeit eines Lesers.
Im Innencover finden sich zwei bunte Karten. Vorne die Karte der Welt und hinter die Karte von Greifenheim, der Ort, wo alles beginnt. Mir hat die Karte sehr geholfen, ich habe öfters geschaut, wo Her Merchant sich gerade befindet und welchen Weg Arken nimmt. Ich liebe das und lese daher auch keine Ebooks, gerade dieses Blättern und Schauen bringt mir eine Geschichte noch näher.
Und das absolter Schmackerl an diesem Buch sind die Einleitungen zu den einzelnen Kapiteln, die in einer mittelalterlich wirkenden Sprache verfasst sind. Wenn man sich hineingefunden hat, sind sie sehr gut lesbar, verständlich und würzen die ganze Geschichte ab.

Fazit:
eine epochale und spannende Geschichte mit sehr starken, teilweise auch ambivalenten Figuren, die zu begeistern weiß. Ich freue mich auf die Fortsetzung.

5/5 Punkte
Geschrieben von Petra Berger

instagram.com/lauras_garden_of_books


„Eine Uniform und eine Waffe kann man abgelegen, einem Herz kann man lehren zu vergeben.“

Das Darische Königreich ist in Gefahr; von Westen über den Großen Ozean dringen die Narsing ein und möchten die Lande erobern. Und auch aus den eigenen Reihen der Könige und Herzoge bahnt sich eine Bedrohung voller Intrigen an... Mitten in diese Machtkämpfe verwoben begleiten wir 3 Menschen; Arken, ein Meisterdieb, der nur nach seinem eigenen Vorteil trachtet, Valor, der Kriegsherr des Darischen Reiches und Rune, eine Ordensschwester des Göttlichen Greifen.
Ein vergessen geglaubtes Pergament, was essenzielles Wissen verheisst, spielt dabei eine wichtige Rolle, sowie auch die Magie der Wirker, die verboten ist und es eigentlich garnicht mehr geben sollte. Eine Sinfonie aus Intrigen, Machtspielen, Überlebenskampf, Menschlichkeit, Magie, Liebe und Wahrheit beginnt...

Thomas Vaucher hat mit seinem Auftaktband seiner Buchreihe „Das Lied der Macht“ ein wahres Fantasy-Epos geschaffen!
Man merkt einfach, wieviel Gedanken er sich bei der Erschaffung der Welt gemacht hat! Er hat sogar eine eigene Sprache entwickelt, die früher im Darischen Königreich gesprochen wurde; sie erinnert an althochdeutsch, ist aber vom Autor eigens kreiert. Am Anfang eines jeden Kapitels ist ein Text in dieser Schrift abgedruckt, dessen Sinn sich erst am Ende des Buches entfaltet. Ich fand das total genial und es gab der Geschichte einfach auch etwas authentisches und besonderes!
Auch hat Vaucher sich (wie auch Brent Weeks in seiner „Licht-Saga-Reihe“) ein eigenes Gesellschaftsspiel ausgedacht, was in dieser Welt gespielt wird; „Die sieben Wirker“. Für mich sind das I-Tüpfelchen, die eine Fantasywelt greifbar und zu etwas besonderem machen. Kurzum: das Worldbuilding ist einsame Spitze!

Die Magie der Wirker hat mir auch sehr gut gefallen; die Idee dahinter ist sehr durchdacht und man kann es sich sehr gut vorstellen und die Magie dahinter regelrecht spüren.

Eine Warnung vorweg; schließe Charaktere nicht zu sehr in dein Herz, sie könnten dir auf den nächsten Seiten schmerzhaft entrissen werden... Die Geschichte ist gespickt mit vielen heftigen und grausamen Wendungen, man muss sich da schon auf etwas gefasst machen! Der Vergleich zu „Game of Thrones“ ist daher durchaus berechtigt.

Obwohl von drei Hauptprotagonisten die Rede ist, haben wir noch sehr viel mehr Perspektiven, aus dessen Sicht die Handlung geschildert ist. In Kombination mit den vielen außergewöhnlichen Namen kann dies teilweise für etwas Verwirrung sorgen; man muss als Leser also durchaus aufmerksam dabei sein.
Den Schreibstil fand ich manchmal nicht ganz geschmeidig, das ist jedoch absolute Geschmacksache.
Ungewöhnlich für ein Fantasy-Buch empfand ich die kurzen Kapitel, manchmal wirkt die Handlung daher etwas abgehackt, andererseits rauscht man dadurch auch nur so durch das Buch.
Trotz dieser kleinen Kritikpunkte hat mir das Buch grandios gut gefallen! Das Wichtigste; es hat mich durchweg gefesselt und an den Seiten kleben lassen, ich fand es einfach von vorne bis hinten hochspannend! Die Charaktere hatten ihre Ecken und Kanten und haben sich im Laufe der Geschichte stark entwickelt; Dernum hat sich zu einem meiner Lieblingscharaktere entpuppt, da er trotz großer Schmerzen und Leid eine bewundernswerte Stärke erlangt hat. Auch der Kriegsherr Valor ist ein wunderbarer Charakter, sowie auch die Ordensschwester Rune.
Arken hat bei mir widersprüchliche Gefühle hervorgerufen; zum einen fand ich ihn unterhaltsam und mochte ich ihn, manchmal hätte ich ihn aber auch Ohrfeigen können (����), aber im Herzen ist er dann doch ein Guter ��

Das Wichtigste: die Geschichte und die Charaktere sind mir nah gekommen und ich habe atemlos mitgefiebert!

FAZIT:
Ein sehr empfehlenswerter Auftakt zu einer neuen epischen Fantasy-Saga; für alle High-Fantasy-Fans die epische Schlachten und grausame Plot-Twists mögen
ein absolutes MUSS!

5/5 Punkte
Geschrieben von Laura Schwerk

facebook.com/booksandmore.de

Es gibt unzählige Fantasy-Epen in der Literatur. „Der Herr der Ringe“ von Tolkien, ist der Grundstein dieser Fantasy und noch immer ein Werk, an dem man sich Jahrzehnte später immer noch gerne orientiert. Die reanimierte Fantasy-Serie „Game of Thrones“ - Das Lied von Eis uns Feuer – setzte mit seiner filmischen Umsetzung einen weiteren Meilenstein, und zeigt uns, was aktuell möglich ist – nicht nur über eine beeindruckte Storyline, oder die kompromisslose und konsequente Darstellung von Gewalt und Tod, von Liebe und Schmerz. Sie setzte auch Maßstäbe in der Darstellung der Figuren, denn niemand war sicher, ob Freund, oder Feind, ob Neben- oder Hauptfigur, getötet wurden viele Figuren und dieser Verlust setzte der Spannung und der Emotionalität eine eindrucksvolle Krone auf.

Die Magie spielt in diesem Genre „Fantasy“ immer eine tragende Rolle. Es gibt auch andere wichtige Schlüsselelemente, die die Story beeinflussen, bzw. der eigentliche Grund sind. Verfluchte Personen, alte Mysterien, das alte Lied der Macht.

Der Schweizer Autor Thomas Vaucher, der sehr bekannt durch seine erfolgreiche Krimi-Mysterie-Reihe um Richard Winter geworden ist, schwenkt jetzt über in das Genre Fantasy mit dem Titel: „Das Lied der Macht“ – der erste Band einer geplanten Serie.

Zwischen den beiden Genre gibt es unzählige Unterschiede in der Beschreibungen der tragenden Storyline, der Regionen, der Figuren usw. Das Genre Fantasy lädt einen Schriftsteller gerade dazu ein kreativ zu werden, und dem sind nicht viele Grenzen gesetzt um sich sprichwörtlich auszuleben.

Eine Zeit des Feuers und des Schwertes, eine Zeit für Helden! Denn der Feind trägt eine Uniform aus Blut, eine Waffe aus Leid – und sein Herz kennt kein Erbarmen.

Die fremden Krieger kommen von jenseits des Großen Ozeans, greifen ohne Vorwarnung und Erbarmen an. Zum Entsetzen aller werden sie von jenen begleitet, die seit Hunderten von Jahren ausgerottet schienen und deren Macht übermenschlich ist: den Wirkern.
In dieser schweren Stunde versammeln sich die Könige des Darischen Kaiserreichs, um den Invasoren gegenüberzutreten. Aber der Feind kommt nicht nur von außen: Meuchler und Intriganten versuchen den bevorstehenden Krieg zu nutzen, haben ihre eigenen Pläne von Macht und Reichtum.
In diesen düsteren Sog geraten drei Menschen: Arken, der Meisterdieb, der ein Geheimnis mit sich herumträgt, das er selbst nicht kennt, Rune, die junge Ritterin der Schwesternschaft des Göttlichen Greifens, deren Glaube bis in die Grundfesten erschüttert wird, und der alternde Kriegsherr Valor, Held unzähliger Schlachten, der vor der größten Herausforderung seines langen Lebens steht. Drei Schicksale, geheimnisvoll miteinander verwoben. Ohne es zu ahnen, halten sie mehr als nur die Zukunft des Kaiserreichs in den Händen …(Verlagsinfo)

Um es vorab zu sagen, bevor ich ins Detail gehe – Thomas Vaucher zeigt damit seine ganz persönliche Bestimmung, sein schriftstellerisches Talent eine komplexe Geschichte zu erzählen, die einen absolut überzeugt.

Sicherlich findet man in diesem Roman, die eine, oder andere Parallele zu anderen, ähnlichen Werken. Es ist nahezu unmöglich etwas absolut neues zu arrangieren in diesem Genre. Eine Art von Verwandtschaft findet man also auch in dem vorliegenden Werk, was auch überhaupt nicht schlimm ist.

Auch wenn der erste Band sozusagen eine Einführung in Thomas Vaucher Universum ist, so ist die Basis schon vorzüglich und professionell aufgesetzt. Die drei Figuren, die die Handlung vorantreiben, sind gemäß ihren Talenten und ihren individuellen Eigenschaften gut aufgestellt. Insgesamt ist das Personennetzwerk nicht als klein zu bezeichnen. Besonders gut gefallen, hat mir die eine oder andere Nebenfigur.

Die Magie der „Wirker“ ist gut erzählt und wie sooft, sind diese magischen Personen auch gefürchtet, unter- und überschätzt, und haben keinen Platz in der minderbemittelten Mikrokosmos von kleingeistigen Menschen. Das diese auch in den nächsten Bänden eine sehr wichtige Rolle spielen werden, erkennt man schnell.

Ähnlich wie in vielen anderen Titeln geht es hier um eine fremde Macht, ein fremdes Volk, dass das Kaiserreich bedroht. Die inneren Konflikte gleichen einen Bürgerkrieg, es gibt Intrigen, die sich die Könige der anderen Länder gerne bedienen. Attentate, einen religiösen Orden, Diebe mit vielen Talenten usw. Schön komplex – ohne aber den roten Storyfaden zu verlieren.

Was der Story eine unheimliche Tiefe gibt, ist die Tatsache das der Autor seine Figuren Schicksale und Schmerzen auf dem Leib schreibt, die kompromisslos und konsequent zu manchem plötzlichen Tod führen. Es ist nicht alles simpel und einfach und nicht alles schwarz oder weiß. Gerade diese vielfachen Talente einzelner Protagonisten und ihre Fehler lassen die Story nachhaltig eloquent leben. Die Unterhaltung ist großartig. Der Aufbau ist gut abgestimmt, sodass alle Charaktere sich die Bühne sehr gerecht aufteilen.

Das schöne und interessante ist es auch, dass sich die „Magie“ in Grenzen hält und damit auch der „Realismus“ nicht negativ frei dreht. Sprache

Kommen wir einmal kurz zum Talent von Thomas Vaucher. In dem vorliegenden Band spielt er vollumfänglich aus. Auch wenn ich sagte, dass man die Genre Krimi und Fantasy nicht vergleichen kann, so offenbart sich hier eine qualitative hohe Entwicklung, wenn es darum geht, wie Thomas Vaucher Stil, Ausdruck und Sprache einsetzt.

Es gibt nicht viel zu kritisieren, denn es ist immer noch der Auftakt einer Reihe. Die Figuren und ihre persönliche Vergangenheit hätte man mehr Raum geben können. Auch über das fremde Volk, dass versucht mit einem Angriffskrieg das Kaiserreich zu erobern, erfährt der Leser noch zu wenig.

All das mindert aber keinerlei die spannende Unterhaltung. Ich denke, was uns noch erwartet könnte großartig werden.

Fazit

„Das Lied der Macht“ von Thomas Vaucher ist laut und leise. Perfekte Abstimmung, jeder Ton sitzt und der Autor zeigt, dass die seine Bestimmung ist – genau diese Roman Reihe könnte den Autor noch bekannter machen und eine Verfilmung ist ggf. eine spannende Idee.

5/5 Punkte
Geschrieben von Michael Sterzik

spiegelseelen.blogspot.com

Fazit:

Nach den ersten Seiten war ich versucht das Buch ungelesen zur Seite zu packen, die Namen der Protagonisten haben mich kirre gemacht aber die Geschichte an sich zog mich in ihren Bann also habe ich mich immer ein Stückchen weiter getraut und so meine eigene Art der Namen gefunden.

Im Nachhinein kann ich sagen das das auch so auch gut war ich hätte mich sehr geärgert. Wer die ganz großen wie Joe Abercrombie, Tolkin oder auch George R.R. Martin liebt wird um diese Bücher nicht drumherum kommen, denn sie sind auf eine Ebene zu stellen.

Der Schreibstil ist dem Leser zugetan und schmeichelt den Gedanken.

Ich freue mich schon auf Band zwei und drei um zu sehen wie die Geschichte weitergeht.

5/5 Punkte

Geschrieben von Carmen Benner

mittenimhundertmorgenwald.de

Fangen wir mal mit drei einfach Worten an: Ich liebe es! Ehrlich! Bei High Fantasy gibt es immer ein paar Punkte, die ich oft kritisiere, die in dem Fall aber unheimlich gut umgesetzt werden.

Da hätten wir einmal den Schreibstil. Bei über 600 Seiten ist die Gefahr groß, dass es langatmige und trockene Stellen gibt. Die sucht man hier aber zum Glück vergeblich. Durch den sehr angenehmen aber trotzdem zur Geschichte passenden Schreibstil und den verschiedenen Strängen der Geschichte, die aber alle miteinander verknotet sind, wird das Buch zu einem richtigen Pageturner!

Dabei hat die Geschichte zwar wunderbare Fantasyelemente, wird aber nicht zu sehr damit überladen. Die Hintergründe der Wirker mag ich total und ihre Kraft und Macht fasziniert mich sehr. Da gleichzeitig so viele Dinge passieren, weiß man als Leser*in ab und an mehr als die Charaktere. Das nimmt aber keinesfalls die Spannung raus, sondern sorgt dafür, dass man manchmal das Gefühl hat, einem Boot in Zeitlupe beim Sinken zuzusehen.

Im Klappentext ist von hauptsächlich drei Protagonisten die Rede, aber in dem Buch stecken noch so viele liebenswürdige und tiefgründige Charaktere. Selbst kurz auftauchende Personen bekommen ihre Hintergrundgeschichte und so wird jeder einzelnen Figur Leben eingehaucht. Mein persönlicher Liebling ist trotzdem Arken. Ihr wisst ja: Ich habe eine Schwäche für Meisterdiebe (;

Fazit

Ich kann dieses Buch sehr guten Gewissens alten Fantasy-Liebhaber*innen empfehlen, da es neue Elemente bietet. Aber auch Neulinge in dem Genre werden aufgrund des lockeren Schreibstils ihre Freude daran finden.

5/5 Punkte

Geschrieben von Anna Schwöppe

vitanigra.com

Ein Kaiserreich, das zahlreiche Herzogtümer vereint, mit anderen Königreichen im Streit und vor anderen großen Herausforderungen steht. Ein Dieb, eine Ordensschwester und die Tochter des Kaisers werden in eine Geschichte verwickelt, die größer ist als sie sich vorstellen können. Fremde fallen ins Land ein, Attentate auf den Adel finden statt und ganz am Rande kehrt eine Gefahr zurück: Die Wirker. In seinem neuen Roman, wagt sich Thomas Vaucher auf die Pfade der Phantasie. Hatte er zuvor historische Romane und Krimis geschrieben, taucht er mit „Das Lied der Macht – Die Rückkehr der Wirker“ tief in das Fantasy-Genre ein. Seine historischen Wurzeln sind jedoch weiterhin unverkennbar, da das gesamte Setting doch ziemlich mittelalterlich angehaucht wirkt. Der schweizer Autor, der auch am Keyboard bei der Heavy-Metal-Band Emerald spielt, beweist einmal mehr sein Können. Ziemlich schnell fesselt einen das Buch und zieht einen mit in eine Welt, die einem so vertraut und doch fremd vorkommt. Doch um was geht es eigentlich?

Die Figuren und Schauplätze
Im Fokus stehen der Dieb Arken, der Herzog Valor zu Dunkelberg, die Tochter des Kaisers Kendra und die Ordensschwester Rune. Zahlreiche andere Prota- und Antagonisten sowie Nebenfiguren tauchen auf, gehen wieder ab und spielen manches Mal eine größere Rolle als man zunächst glaubt. Viele Kapitel beginnen mit Schriften aus einer anderen Zeit, die auch optisch hervorgehoben werden. Mit der Zeit wird dem Leser klar, dass es sich um wichtige Rückblicke handelt – zu einer Zeit, in der Arken und die anderen noch nicht einmal gelebt haben.
Die ganze Geschichte spielt sich in den „bekannten Landen“ ab. Das vereinigte darische Reich wird umgeben von Ozeanen und weiteren Königreichen. Dass hinter den bekannten Landen noch mehr liegt, beweisen die Narsing, die das Land belagern und irgendwie ein wenig an Wikinger erinnern, die die britischen Inseln überfallen. Mit dem großen Unterschied, dass sie tatsächlich riesige Bestien im Schlepptau führen und jemanden, den es in den bekannten Landen seit Jahren nicht gegeben hat: einen Wirker.
Wirker sind im Kaiserreich verboten. Sie wissen, wie man das Lied der Macht spielt und damit Großes vollbringt. Großes, aber auch Schreckliches. Dass nun auf der Seite der Narsing eben genau so jemand steht, ist ein Frevel sondergleichen. Die Vergangenheit der Wirker lässt einen an die Hexenverfolgungen unserer frühen Neuzeit denken und reißt eine historische Wunde im Roman auf.

Die Story
Die Handlung des Romans ist unfassbar komplex, ohne dabei verwirrend oder langweilig zu wirken. Wie bei jedem großen Fantasy-Epos gibt es Passagen, die etwas schwergängiger sind, für das Verstehen des großen Ganzen aber wichtig erscheinen oder es vielleicht noch werden. Denn: „Das Lied der Macht – die Rückkehr der Wirker“ ist Band 1 einer Reihe. Der Auftakt zu etwas noch Größerem also. Beim Lesen verfolgt man die Geschichten der Hauptcharaktere, die sich kreuzen und auch wieder trennen. Es scheint allerdings so, als wäre alles irgendwie miteinander verwoben. Geprägt ist das Ganze von Gewalt. Ob aus der Glaubensrichtung des Greifenordens, von den feindlichen Narsing oder innerfamiliärer und politischer Machtspielchen, diese Welt, die Thomas da geschaffen hat ist brutal und das wird sprachlich auch nicht beschönigt. Sei es Arken, der auf der Straße lebt und durch einen zufälligen Diebstahl in unvorstellbare Dinge hineingezogen wird oder Rune, die in ihrem gefestigten Glauben an den Greifen erschüttert wird und durch Arken ihren Status verliert. Sei es Kendra, die um ihre Position im Kaisertum fürchten und einer familiären Katastrophe entkommen muss oder Valor zu Dunkelberg, der bis zum letzten Mann darum kämpft, das Land gegen die Narsing zu verteidigen, während es hinter seinem Rücken durch Intrigen schon längst zu zerfallen scheint.

Das Buch fesselt sehr schnell, man entwickelt Sympathien für einzelnen Charaktere, fiebert mit und durchlebt die ganze Palette an Gefühlen von Liebe bis Hass. Teilweise so intensiv, dass man die eine oder andere Wendung dem Autor kaum verzeihen kann – obwohl man durch Game of Thrones sowas eigentlich schon gewöhnt sein sollte.
Daher bleibt nur eins zu sagen: Wer auf Fantasy und eine mittelalterliche Welt steht, sollte in „Das Lied der Macht“ auf jeden Fall mal reinlesen! Die über 600 Seiten haben es in sich und am Ende kann man es kaum erwarten, dass es endlich weiter geht und die Geschichten von Arken, Kendra und Rune weitergeführt werden. Finden sie am Ende das Geheimnis der Wirker? Finden sie die Liebe oder wartet am Ende das pure Chaos? Wir werden es erfahren. In Teil 2…oder 3….die Chancen stehen gut, dass es schon bald mit Band zwei weiter geht, da Teil eins schon im letzten Sommer erschien. Doch für einen guten Fantasy-Roman ist es nie zu spät.

Geschrieben von Jay Reader

zauberwelten-online.de

Die Rückkehr der Wirker: Das Lied der Macht - Band 1
Zwischen Krieg, Intrigen und Magie

Der Krieg naht, denn Feinde strömen ins Land und bringen Verderben mit sich. Nicht nur, dass sie selbst auf Zerstörung aus sind, sie bringen auch noch eine Gefahr mit, die doch seit Ewigkeiten besiegt schien: Die Wirker. Nicht nur der Frieden, sondern das Leben selbst scheint bedroht!

Das Darische Königreich ist in Gefahr und eigentlich sollten doch nun alle an einem Strang ziehen, um den Krieg abzuwenden. Aber statt vereint gegen die gemeinsame Bedrohung anzugehen, scheint jeder lediglich eigene Interessen zu verfolgen. Ein Attentat auf die einberufene Versammlung setzt ihren Planungen dann auch noch ein brutales Ende und das Kaiserreich versinkt in Krieg und Chaos. Kann jetzt der Sieg noch gelingen?

Auftakt
Vor diesem Hintergrund erzählt der Autor die Geschichten der Hauptcharaktere Arken, Rune und Valor. Arken ist ein heruntergekommer Meisterdieb, der ein Geheimnis mit sich herumträgt, das er selbst nicht kennt. Doch irgendwie ist das auch noch der Grund dafür, dass man ihn tot sehen will. Dann gibt es Rune, eine junge Ritterin der Schwesternschaft des Göttlichen Greifens, deren Glaube bis in die Grundfesten erschüttert wird. Der alternde Kriegsherr Valor, Held unzähliger Schlachten, der vor der größten Herausforderung seines langen Lebens steht, ist ebenfalls Teil der Geschichte. Und dann haben wir noch den Herrn Marchtal, einen Ermittler, der besondere Fähigkeiten hat, um die Wahrheit zu finden.

Die Charaktere
Was wir über die verschiedenen Hauptpersonen des Buchs erfahren, bietet so manche Überraschung, die wohl auch erfahrene Leser*innen nicht erahnen würden. Der Dieb Arken stiehlt etwas, was ihn das Leben kosten könnte. Doch auf der Flucht rettet er der Ritterin Rune, dem Kriegsherrn Valor und dem Kaiser selbst das Leben, was wiederum Arken in die Karten spielt. Doch auch wenn die weiteren Geschehnisse ihm zwar ein warmes Bett einbringen, so wird er sich bemühen müssen, weiterhin am Leben zu bleiben.

Rune ist eigentlich schon eine richtige Ritterin, die allerdings doch recht unerwartet unter Beweis stellen muss, wie gut ihre Ausbildung in Wirklichkeit war. Sie rettet den Kaiser und wird zur Belohnung zur Novizin degradiert: Ein Opfer der großen Politik. So muss sie sich nicht nur wiederholt beweisen, sondern quasi auch ihren verschlechterten Ruf bereinigen. Gleichzeitig versucht sie, Arken für sich einzunehmen. Das Ergebnis hat zauberhafte und schmerzliche Folgen.

Der Kriegsherr Valor ist schon ein alter Hase im Kriegsgeschäft und doch steht er plötzlich vor der größten Herausforderung seines langen Lebens. In seinem Herzogtum hat die Invasion seinen Anfang genommen: er verliert seine Stadt durch Verrat. Mehr tot als lebendig wird er aus der Stadt gebracht und unter besonderen Umständen geheilt. Als erfahrener Soldat gibt er seiner Trauer aber keinen Raum, sondern arbeitet daran, die Menschen im restlichen Kaiserreich zu retten. Doch die Überheblichkeit und Ignoranz einiger Adeliger sowie die Intrigen in den oberen Reihen erschweren es ihm gewaltig, diese Aufgabe zu erfüllen. So scheint die ganze Situation völlig hoffnungslos, besonders, da die Invasor*innen die besiegt geglaubten Wirker einsetzen, die mit ihren Fähigkeiten ganze Mauern zum Einsturz bringen lassen können. Aber trotz all der Niederlagen und Schwierigkeiten gibt es auch Lichtblicke im Kampf gegen den Feind.

Henn Marchtal ist aus Altenburg. Er wird als Ermittler entsandt, wenn es richtig knifflige Fälle zu klären gibt. Bisher hat er die Wahrheit immer zu Tage bringen können. Neben seinen deduktiven setzt er bei Bedarf auch besondere Fähigkeiten ein. Gemeinsam mit seinem Gehilfen Dordinal enthüllt er das Geheimnis einer Intrige um den Kaiser. Doch im wird mit dem Leben gedroht, sollte er dies offen aussprechen. Nicht grade förderlich für den Fortschritt der Ermittlungen und die Auflösung der ganzen Geschichte.

Die Story
Die Story ist abwechslungsreich und der Wechsel zwischen den Plotsträngen hält sich die Waage. Invasion und Bedrohung sind nur ein Teil der Geschichte, wenn auch ein wichtiger Bestandteil. So kommen die Intrigen nur zum Tragen, weil die Invasion das Kaiserreich und alle anderen Nachbarreiche bedroht und damit eine günstige Gelegenheit für all diejenigen schafft, die der kommende Krieg gar nicht interessiert. Denn durch die Kriegsbemühungen und die entsprechende Aufregung bietet sich für sie die Möglichkeite, ihre ganz eigenen Vorteile aus der Situation herauszsuschlagen. Eine wunderbare Spielwiese für Intrigen.

Trotz der vielen Möglichkeiten und geschickten Verquickungen, gibt es ein paar wenige Momente im Roman, die etwas zu kurz kommen, doch bei fast 700 Seiten wäre der Umfang nur noch gewachsen, hätte man diese ausführlich behandeln wollen. Gerade da es sich um eine mehrteilige Geschichte handelt, sind wir bereits neugierig darauf, ob es Gründe gibt, manche Stellen etwas knapper zu halten, die sich vielleicht schon in der Fortsetzung ergeben.

Neben den Intrigen und Schlachten gibt es natürlich auch Liebesgeschichten, die aber nicht unbedingt glücklich verlaufen. Spannend bleibt, ob diese im Folgeband vielleicht einen glücklicheren Verlauf nehmen werden.

Da die Charaktere in ihrem Tun vollkommen unterschiedlich sind, unterscheiden sich auf ihre eigenen Geschichten sehr heterogen. Der Ermittler Marchtal ist erfahren und weiß um die Gefahren bei den Ermittlungen. Arken kann nur erahnen, was im blüht und man kann ihn auch rascher unter die Erde bringen, als z. B. Herrn Marchtal. Rune ist Teil der Schwesternschaft und hat dadurch einen gewissen Schutz und mehr Möglichkeiten als die anderen. Und Valor ist als Kriegsherr natürlich derjenige, der direkt vor Ort mit der Verteidigung des Landes zu tun. Somit ist im ersten Band für jeden ein passender Charakter dabei. Ich selbst bin der Handlung so neugierig gefolgt, dass kaum Zeit war, sich Gedanken zu machen, wie es im zweiten Band wohl weitergehen könnte. Das Potenzial ist auf jeden Fall da, nicht nur in den Haupt- und Nebensträngen, sondern auch in der Entwicklung der Hauptcharaktere: Alle Stories sind für sich spannend gehalten und machen Lust auf mehr!

Fazit
Thomas Vaucher arbeitet mit bekannten Zutaten und hat diese stimmig in Szene gesetzt, um ein ganz eigenes Werk zu erschaffen. Der Epilog schließt mit einem schönen Cliffhanger ab und man möchte gerne gleich den zweiten Band zur Hand nehmen. Wie lange müssen wir jetzt nochmal warten?

Geschrieben von Ruka Jungblut und Tara Moritzen

kreaktive-fantastik.webnode.com/blog/

Fans von Vikings, The Witcher und Game of Thrones aufgepasst! Ein neuer, grandioser Fantasyroman erscheint aus dem Nichts und erobert unsere Herzen. Genauso wie die Narsing das Festland erobern wollen.

Die Marketingkampagne für dieses Buch klang wie Musik in meinen Ohren. Der Verlag versuchte mit Buchcover und Werbeslogans die Game of Thrones Fans abzustauben - und das hat es geschafft!

Thomas Vaucher, ein Schweizer Autor, brachte ein grandioses Fantasy-Debüt zusammen mit einem Baselbieter Verlag (Juhu, lokale Repräsentation!) auf den Markt. Laut Herrn Vaucher selbst war dieses Buch nicht sein erster Versuch einen Fantasyroman zu schreiben - und das sieht man, denn die vielen verschiedenen Elemente und Charakterstränge fügen sich gekonnt zusammen.

Kurzzusammenfassung:

Wir verfolgen die Wege des talentierten, erfahrenen Kriegsherren Valor, des geheimnisvollen, charmanten Diebes Arken und der gepeinigten, nach dem Sinn des Leben suchenden Rune. Das interessante Sherlock-Watson Paar Dordinal und Marchtal soll man dabei auch nicht vergessen, denn sie entwickeln sich von Nebenfiguren zu den wohl interessantesten Protagonisten in der Geschichte.

Die Welt erinnert sehr an die Vikingerüberfälle auf die Fantasypendants der ehemaligen Königreiche und Ländereien der britischen Inseln. Die Narsing, fremde Eroberer von jenseits des Meeres, greifen mit Monstern und den als ausgestorben geglaubten (wohl eher verfolgt und getötet!) Wirkern die bekannte Welt an.

Obwohl die Königreiche die Zahlen dafür hätten, können sie den Angriffen nicht mit einer einheitlichen Armee standhalten und verlieren eine Stadt nach der anderen. Intrigen, politisch motivierte Machtwechsel und Aufstiegsversuche erschweren eine einheitlich koordinierte Abwehr.

Wie und ob überhaupt sich die Protagonisten aus dieser verzweifelten Situation befreien können, führt zielstrebig und stimmig durch die Geschichte durch.

Ersteindruck/Buchdruck/Cover:

Das klassische Buchcover zog zwar meinen Blick auf sich (Marketingaufgabe also erfüllt), hinterließ mich aber eher mit einem unbefriedigten Schulterzucken zurück. Es wurde eine sichere, aber zu abgedroschene Schiene gefahren. Das Buchcover (mit Schwertschaft) ist sehr schön gestaltet (Gratulation an den/die Künstler/in & Designer/in!), doch die Geschichte bot so viele schöne Vorlagen, die man kreativ/künstlerisch darstellen konnte (die Monolithen wo sich die Essenzen sammeln, die Echsenmonster der Narsing, Wirker, eine der vielen tollen Schlösser oder Klöster usw.). Neben so vielen künstlerischen Buchcovern der Indie-Publisher und bunten Covern wie Sandersons Bücher sieht dieses aus wie aus längst vergangenen Jahren. Hoffentlich plante das Marketingteam als Zielgruppe Leser der klassischen Fantasy (WoT, asoiaf, LotR usw.) anzulocken. Falls ja, Ziel erreicht.
Eine jüngere, modernere Leserschaft wird das Buch wohl eher nicht erreichen. Viele jüngere FreundInnen in meinem Bekanntenkreis nannten es "langweilig" oder "nichtssagend" bzw. "nicht ansprechend, es fehlt an Farbe".

Die Weltkarte jedoch ist super! Es erinnert an ein buntes Brettspiel, auf dem sich die Ländereien gut ersichtlich farblich unterscheiden. Hier und da ein paar Berge und Flüsse, um natürliche Limes anzudeuten. Nicht zu vernachlässigen ist der Einsatz von Farbe. Leider gibt es zu viele Weltkarten, welche nur in Schwarzweiß gedruckt werden. Hier also ein Lob an diese Designentscheidung. Die Karte ist sehr funktional und wurde auf die aufklappbaren erste und letzte Seite gedruckt. Es war sehr einfach die Karte bei Bedarf aufzuschlagen.

Die Seiten und der Textdruck waren sehr gut verarbeitet. Keine Schmierereien oder verklebten Seiten in meinem Exemplar. Gute Qualitätsarbeit. Die Seiten sind nicht zu dünn und das Papier ist griffig. Der Text hat eine ansprechende Größe und wies auf über 600 Seiten nur zwei oder drei kleinere Tippfehler auf.

Zu Beginn eines Kapitels finden sich Auszüge aus einem "Geschichtsbuch" (ohne zu spoilern), welches auch in der Geschichte vorkommt bzw. darüber gesprochen wird. Diese Auszüge sind in einer mittelalterlich-angehauchten Schrift verfasst und verwenden viele Ausdrücke/Aussprachevarianten aus derselben Zeit. GermanistikstudentInnen und Mitteleiterenthusiasten kommen hier voll auf ihre Kosten - mein Mediävistikstudium hat sich also doch für etwas ausgezahlt!

Zur Prosa/zum Schreibstil:

Der Schreibstil ist wunderbar und lässt sich leicht und mühelos lesen. Ich konnte auch längere Kapitel ohne Pausen oder Kopfschmerzen genießen. Hier und da finden sich "schweizerische" Satzstrukturen, welche etwas umständlich lange geschrieben wurden. Nach ein paar Seiten kommt man jedoch gut rein und gewöhnt sich dran. Das einzige, das mich aus dem Geschehen gerissen hatte, war die Verwendung des Ausrufezeichens am Ende einiger Absätze. Der Deutschlehrer in mir applaudiert für die korrekte Verwendung des Ausrufezeichens bei Interjektionen/Ausrufesätzen, doch als Leser störte es etwas. Man kann sich durch die "Stimme" des Erzählers super durch die Geschichte leiten lassen und stößt dann auf ein "!". Sofort stelle ich mir einen schreienden Erzähler vor, der mich aus der Geschichte reißt. Das ist jedoch schon das Einzige an Kritik, das ich in über 600 Seiten finden konnte - und ich habe sonst ein sehr kritisches Auge was den Schreibstil angeht! Poetische Meisterleistungen wird es keine geben, aber das versucht der Text auch nicht zu sein. Wer die deutschen Übersetzungen von The WItcher und Game of Thrones mochte, wird hier ebenfalls sehr glücklich sein.

Zur Geschichte / zu den Charakteren:

Wie gerne ich dieses Buch gelesen habe! Die Geschichte ist eng an die Protagonisten und die vielen, sehr interessanten Nebencharaktere geknüpft. Es gibt keine künstlichen Infodumps, das Worldbuilding wird tadellos mit der Charakterentwicklung und dem Vorantreiben des Plots verwoben und das Lesen machte einfach nur Spaß. Wer von der ersten Seite an gefesselt werden will und es mag, wenn die Welt Seite um Seite Form annimmt, kommt hier auf seine Kosten. Je nachdem, ob man die politischen Ränkespiele mag oder nicht, liefern die Kapitel über die Vorherrschaft auf den Kaiser- und/oder Königsthron eine Verschnaufpause, wobei auch hier Spannung durch Intrigen und mögliche Verschwörungen aufgebaut wird. Für mich persönlich war die politische Storyline jedoch eher im Hintergrund und ich konzentrierte mich voll und ganz auf die Schicksale von Arken, Rune und Valor.

Die Geschichten der einzelnen Protagonisten machen alle Sinn. Die Protagonisten sind tatsächlich Wesen mit einer Persönlichkeit, einem Hintergrund, eigenen Zielen und Motivationen. Man merkt wirklich, dass die Charaktere durch ihr eigenes Handeln vorangetrieben werden und sich in Schlüsselsituation auch (ob gut oder schlecht, könnt ihr nachlesen) entscheiden können. Zu oft verkommen Protagonisten in anderen Fantasyromanen zu Schachfiguren, die lediglich dem Plot dienen sollen - hier jedoch nicht. Tolle, spannende, nachvollziehbare Charakterentwicklungen sind garantiert.

Der Autor bedient sich beim Storytelling und bei der Charakterentwicklung bei den klassischen Fantasyromanen und macht somit alles richtig, was das Geschichtenerzählen angeht. Obwohl gewisse Tropen an andere Klassiker erinnern, sind sie in sich stimmig und keine nervigen Klischees waren zu lesen. Falls Klischees vorkamen, waren sie interessant, spannend oder mit einem neuen Ansatz aufgearbeitet worden.

Was man von klassischer Fantasy ebenfalls mitgenommen hat - und hier kommt meine einzige, jedoch größte Kritik - ist die unglückliche Darstellung von Frauen in Romanen. Leser der Witcher-Reihe sind es sich vielleicht gewöhnt, dass sich jede Frau dem charmanten Protagonisten willig hingibt, doch was gängig ist, muss nicht immer gut sein.

Den Bechdel-Test wird dieser Roman leider nicht bestehen. Alle Protagonistinnen und weiblichen Nebencharaktere sind an wichtige/starke Männerfiguren geknüpft. Natürlich liegt dies teilweise der gesellschaftlichen Struktur der mittelalterlichen Welt zugrunde, doch der Autor konnte auch eine Ausnahme bei den religiösen Würdenträgern machen (das Pendant zum Papst ist hier nämlich eine Frau, die einen Frauenorden führt), warum also nicht auch bei anderen Teilen der Geschichte? Zudem sind es viele Kleinigkeiten die einem ins Auge springen. Eine junge Frau erzählt von einer Zwangsheirat und davon, dass sie in ihrer Ehe misshandelt wurde, nur um im nächsten Satz lüstern mit einer wichtigen männlichen Nebenfigur das Bett zu teilen? Da frage ich mich, ob das realistisch und notwendig war. Ein anderes Beispiel war eine kurze Begebenheit, in der eine Protagonistin zu homosexuellen Handlungen ERPRESST wurde und die Protagonistin darauf gar nicht groß einging. Dass sie überhaupt darauf einging, machte leider keinen Sinn. So wie ich sie bis dahin kennengelernt hatte, hätte ich ihr eher zugetraut, dass sie sich mordend aus der Affäre zieht, anstatt sich ohne größere Abwehrversuche hinzugeben.

Wofür ich jedoch dankbar bin, ist das Überspringen der Liebesszenen. Die Charaktere (beispielhaft und überspitzt ausgedrückt) fallen sich in der einen Szene in die Arme und wachen in der nächsten nebeneinander wieder auf. Wen die Sexszenen auf GoT störten, wird hier also keine Probleme haben.
Achtung jedoch: Gewaltdarstellungen gibt es doch. Verstümmelungen, Kampfhandlungen und Folterszenen kommen, teilweise recht grafisch, wiederholt vor.

Zuletzt möchte ich noch das Magiesystem ansprechen. Die Wirker wirken ihre Macht, indem sie aus ihrem Körper treten und in der Essenz der Welt "Musik machen". Ob hier im Hintergrund der Gedanke der Stringtheorie mit einfloss oder der musikalische Hintergrund des Autors (er ist in einer coolen Metalband, kann ich empfehlen!) sich zeigt, ist auch irrelevant. Bisher ergibt es Sinn und baut Spannung auf. Wie genau die Zauber gewirkt werden und woher sie kommen ist noch ein Geheimnis, was hoffentlich in den nächsten Bändern aufgelöst wird.

Empfehlung/Fazit:

100%ige Kaufempfehlung. Alle Fans der Vikings-Serie, von The Witcher oder Game of Thrones werden voll auf ihre Kosten kommen.

Es ist für mich jetzt schon zu einem Fantasyklassiker geworden und zu einem der besten Bücher dieses Jahres. Ich bin gespannt auf den zweiten Band und hoffe, dass die Qualität beibehalten wird oder sich sogar noch steigert.

Ich gebe dem Buch "Das Lied der Macht" aufgerundet 8 / 10 Punkten und rate allen Fantasyfans zum Kauf.

Verarbeitung/Druck/Cover: 6/10

Prosa/Stil: 8/10

Geschichte/Handlung: 8/10

Charaktere/Charakterentwicklung: 8/10

Geschrieben von S.K.

seraphinas_fantasyecke

Fantasy mit Wow - Effekt

Mit Das Lied der Macht – Die Rückkehr der Wirker hat Thomas Vaucher eine sehr komplexe Geschichte geschrieben, die mich erst nach und nach für sich einnehmen konnte. Das Worldbuilding wiederum hat mir von Anfang einwandfrei gefallen, schon allein die Vorstellung vom Gebäude des Orden der heil. Schwesternschaft des göttlichen Greifen oder die alte Zitadelle auf der Insel. Das Kopfkino dazu war einfach grandios. Der Schreibstil ließ sich fließend und ohne stolpern lesen obwohl ich den Schreibstil von meiner Seite her, ein bisschen emotionslos empfand. Vielleicht kam ich auch deswegen etwas schwerer in die Geschichte rein. Womit ich gar keine Probleme hatte, waren die Vielzahl an Charaktere in jedem Kapitel kamen Neue dazu. Und alle Charaktere konnten mich von sich überzeugen, da sie alle ausgezeichnet in der Geschichte verwebt wurden.

Fazit:
Obwohl mir Das Lied der Macht - Die Rückkehr der Wirker am Anfang etwas Schwierigkeiten bereitet hat, war ich zum Schluss von der Geschichte doch sehr begeistert. Und daher vergebe ich 4 / 5 Schwertern.

Geschrieben von Nicole Schneider

rinasbuecherblog.com

Meine Meinung zur Geschichte
Aus Aktuellem Anlass eine Trigger Warnung: Es herrscht Krieg in der Geschichte, wie bei den meisten Fantasy Geschichten

Ein Taschenbuch von über 600 Seiten, eine Geschichte, die einen in den Bann ziehen kann.

Auf Anhieb war mir Arkin sympathisch. Er brachte mich immer wieder durch sein Auftreten zum Schmunzeln.

Nachdem ich die Begriffe, die der Autor gewählt hat, verinnerlicht hatte, kam ich gut im Lesefluss klar. Statt Frau verwendet er z.B den Begriff Fra.

Die Geschichte ist spannend von Anfang an und lässt einen mitfiebern.

Was mir besonders gut gefallen hat, waren die kurzen Kapitel. Kurze Kapitel, die ein großes Ganzes ergeben.

Eine großartige Mischung aus vielem. Langweilig wird es hier mit Sicherheit nicht.

Fazit:
Spannend bis zum Schluss

Geschrieben von Regina Schmiedl